Maria Beig, geboren am 8. 10. 1920, ist in einer großen Bauernfamilie bei Tettnang in Oberschwaben aufgewachsen. Nach Volksschule, Frauenarbeitsschule und einem Vorkurs besuchte sie das Seminar am Pädagogischen Institut Kirchheim/Teck. Ab 1940 war sie als Hauswirtschafts- und Handarbeitslehrerin im Schuldienst, zunächst auf der Schwäbischen Alb, dann bei Heilbronn, darauf in der Heimatgemeinde und schließlich seit 1954 in Friedrichshafen. 1954 heiratete sie, 1958 kam ihre Tochter zur Welt. 1977 trat sie in den Ruhestand; seither schrieb sie. Sie lebte in Immenstaad am Bodensee, am 3. 9. 2018 starb sie in Friedrichshafen.
* 8. Oktober 1920
† 3. September 2018
von Georg Braungart
Essay
Über die Rolle und Funktion von ‚sogenannten Naturdichtern‘ hat Goethe, der solche Begabungen selbst vielfach unterstützte, sich einmal so geäußert: „Die sogenannten Naturdichter sind frisch und neu aufgeforderte, aus einer überbildeten, stockenden, manierierten Kunstepoche zurückgewiesene Talente. Dem Platten können sie nicht ausweichen, man kann sie daher als rückschreitend ansehen; sie sind aber regenerierend und veranlassen neue Vorschritte.“ („Maximen und Reflexionen“, Hecker-Zählung Nr.112) In Varianten findet man diese Stichworte immer wieder. Die Werke von ‚Naturdichtern‘ seien, so die Vorstellung, wirklichkeitsgesättigt, authentisch, ihre Verfasser aber oft zu wenig formbewusst; mancher hält das für einen Vorteil, mancher lächelt über die ‚naive Einfachheit‘, findet sie allenfalls ...